Donnerstag, 24. Mai 2012

Rückblick: New York (inkl. Klarheit und Kontrast!?)

Knapp vier Wochen bin ich nun wieder zurück aus New York. Ich muss sagen, es hat suuuuuper viel Spaß gemacht. Hatte hier im regulären Blog nichts dazu gepostet, da ich eine eigene Seite für New York eingerichtet habe. Dort könnt ihr meinen ganzen Bericht zu New York und den Fotoworkshops nachlesen: NYC 2012. Jetzt möchte ich mich noch mal dem Thema der Entwicklung in Lightroom für Portrait- bzw. Peoplefotografie widmen.


Nach der ersten Fotoserie die ich entwickelt und für alle Teilnehmer online gestellt habe, gab mir Paddy von neunzehn72.de ein Feedback und Tipps, wie ich die Fotos besser entwickeln könne/solle. Natürlich ist vieles bei der Entwicklung Geschmackssache. Aber in Bezug auf Portraits und die Darstellung der Haut, glaube ich, gibt es einen relativ allgemeinen Kontext, was "schön" ist. Zum Entwickeln in Lightroom verwende ich gerne den Schwarzwert, das Aufhellicht, sowie die Klarheit. Je nach Stimmung die erzeugt werden soll drehe ich dann noch am Kontrast, evtl. Dynamik und Sättigung und der Teiltonung. Alles in allem, nicht soooo viel ;)

Shooting beim ersten Workshop mit Lina:

Links (Vorher) das Original-RAW ohne Bearbeitung. Rechts (Nachher) habe ich den Schwarzwert leicht erhöht (+5), Klarheit insgesamt verringert (-15) und den Kontrast verringert auf (0). Dann habe ich mit dem Korrekturpinsel das Gesicht maskiert und hier nochmals die Klarheit um -50 verringert.

Nun verhält es sich mit der Klarheit und dem Kontrast bei Portraits anders als in der Landschafts- oder Architekturfotografie. Während ich persönlich es sehr mag, die Klarheit und den Kontrast zu erhöhen, ist das bei Portraitshootings eher kontraproduktiv. Klarheit und Kontrast verstärken ja vor allem die Struktur, und damit die Unreinheiten der Haut und den Schatten im Gesicht. Das will man(n) (und natürlich auch Frau) aber eben nicht haben. Jetzt kann man einfach sagen, na, so ist eben die Realität... Nun, als Fotograf möchte ich gerne auch ein wenig die Realität beschönigen. Also mache ich speziell für die Haut und das Gesicht das Gegenteil. Ich reduziere Klarheit und Kontrast so weit, bis es mir ästethisch sehr gut gefällt. Hier sollte man etwas aufpassen, denn es ist schnell passiert, dass es zu viel reduziert wird und dann sieht es unnatürlich aus. Wir wollen ja auch keine Barbiepuppe entwickeln;) Dabei kann man auch je nach Hautfarbe evtl. die Sättigung etwas rausnehmen, damit die Haut nicht zu gesättigt ist. Gut, bei Solariumverrückten vielleicht nicht... aber jede(r) andere wird dankbar sein ;-) Wenn nötig kann man bei Unreinheiten auch die Bereichreparatur verwenden. Die nimmt den dicken roten Pickel weg und gleicht es der umgebenden Haut an. Sehr hilfreich ;)

Shooting beim zweiten Workshop mit Tanvi:

Links (Vorher) ist eine Version mit erhöhtem Kontrast, Klarheit und Sättigung. Außerdem liegt eine Teiltonung drüber. Ich fand die Einstellung cool, sieht rau und dreckig aus. Vor allem das rostige Tor im HIntergrund. Allerdings für das Model unvorteilhaft. Das Gesicht ist zu hart, die Hautfarbe zu gelb. Rechts (Nachher) habe ich die Teiltonung und Sättigung wieder weggenommen. Dann wieder mit dem Korrekturpinsel das Gesicht maskiert und Kontrast und Klarheit stark reduziert.

Ich finde die Nachher-Bilder sehen doch gleich viel besser aus. Ist aber natürlich alles Geschmackssache. Und will ich z.B. einen Mann shooten, vielleicht sogar mit 3-Tage-Bart und soll das Ganze einen "Bad Ass" Look haben, drehe ich die Klarheit evtl. trotzdem hoch. Ist also auch Situations- und Modelabhängig.

Männer sind eh weniger eitel... he he he.

Wer nochmal Lust hat, mehr über die New York Fotoworkshops zu erfahren, kann hier bei Paddy einen ausführlichen Review, mit vielen Fotos der Teilnehmer und Making-Ofs, lesen: http://neunzehn72.de/ruckblick-workshop-new-york-2012-und-ausblick-auf-2013/

Zum Schluß und damit es auch noch ein paar "richtige" Fotos in diesem Post gibt. Das sind meine 5 Lieblingsbilder von den Workshops in New York:






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen